Tinnitus-Hörsturz

Unter einem Hörsturz versteht man eine plötzliche Hörminderung, ein Abfallen der Hörfähigkeit des Innenohrs, das ohne erkennbare Ursachen wie Entzündungen oder äußere Schalleinwirkungen auftritt. Im Ohr entsteht ein merkwürdiger dumpfer Druck. Es fühlt sich an, als wäre von einem Moment zum anderen die Lautstärke heruntergedreht worden. Als steckte Watte in den Ohren. Töne können verzerrt klingen. Andere hören ein lautes Rauschen oder Pfeifen, das alles übertönt. Viele Patienten berichten von solchen Symptomen. Meist kommt der Hörsturz ohne Vorwarnung.

Tinnitus ist der lateinische Ausdruck für Ohrgeräusch. Es kann als Pfeifen, Surren, Rauschen oder Piepen auftreten. Fast jeder Mensch hat schon einmal solche inneren Geräusche wahrgenommen. Solange sie nach Sekunden oder wenigen Minuten wieder vergehen, sind sie harmlos und nicht behandlungsbedürftig.
Manchmal halten sie jedoch an, oder man wacht schon morgens mit einem Pfeifen oder Sirren im Ohr auf. Diese Geräusche lösen Ängste und Unsicherheit aus. Ihre objektive Lautstärke liegt meist nur knapp über der Hörschwelle. Warum aber empfinden einige Patienten sie trotzdem als extrem laut? Bei ihrer Verarbeitung laufen komplexe Vorgänge im Gehirn ab, welche die empfundene Lautstärke beeinflussen. So verstärken Stress und psychische Belastungen die Ohrgeräusche, wie auch umgekehrt Ohrgeräusche Stress verursachen und die Psyche belasten. Es ist wichtig, diesen Teufelskreis möglichst früh zu unterbrechen oder gar nicht erst entstehen zu lassen.

Eine ärztliche Abklärung ist in jedem Fall anzuraten. Fünf bis sieben Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden an einem mehr oder minder starken Tinnitus. Auch die Zahl der betroffenen Jugendlichen und Erwachsenen unter dreißig Jahren wächst.

Tinnitus-Hörsturz

Therapie

Hörsturz und akuter Tinnitus erfordern immer eine frühzeitige HNO-ärztliche Untersuchung, um organische Ursachen auszuschließen beziehungsweise frühzeitig zu erkennen. Parallel wird umgehend eine geeignete Therapie eingeleitet.
Das Verfahren der Wahl ist hierbei eine Infusionstherapie, einerseits mit durchblutungsfördernden Medikamenten, andererseits mit Cortison in einem absteigenden Dosierungsschema. Infusionstherapien werden heutzutage nur noch ambulant durchgeführt. Bei leichteren Fällen kann man zunächst auch nur mit einer Tablettentherapie beginnen. Dann sollte aber kurzfristig eine Hörtestkontrolle erfolgen, um bei Nichtanschlagen auf eine Infusionstherapie zu wechseln.

Intratympanale Corticosteroid-Therapie
Als weitere Therapieoption führen wir die intratympanale Corticosteroid-Therapie durch. Hierbei wird das Medikament, flüssiges Cortison, nach einem kleinen Trommelfellschnitt direkt in die Paukenhöhle eingebracht. Der Trommelfellschnitt ist minimal invasiv und wird in örtlicher Betäubung schmerzfrei durchgeführt. Die intratympanale Cortisontherapie ist in Deutschland noch relativ selten, gilt aber in vielen amerikanischen Zentren bereits als Therapie der Wahl.
Im chronischen Stadium reicht in leichteren Fällen oft eine ausführliche Beratung. Bei stärkerer Belastung kann mit der Tinnitus-Retrainingtherapie durch eine Aufmerksamkeitsumlenkung eine Neubewertung der Ohrgeräusche erreicht werden. Auch Entspannungstherapien und verhaltenstherapeutische Maßnahmen haben ihren festen Platz. In bestimmten Fällen erzielen wir mit Akupunktur und mit subkutanen Injektionen von homöopathischen Komplexmitteln gute Behandlungserfolge.

Reinton-Tinnitus
Für den sogenannten Reinton-Tinnitus, der länger als sechs Monate anhält, gibt es jetzt einen neuen Therapieansatz, der auf neurophysiologischen Erkenntnissen beruht. Die Prozesse, die beim chronischen Tinnitus für die Fortdauer der störenden Aktivität verantwortlich sind, liegen in der Regel in Strukturen des Gehirns begründet, nicht mehr im Innenohr. Aufgrund der Erkenntnisse über die Neuroplastizität des Gehirns und dessen lebenslange Lernfähigkeit nutzt dieser neue Therapieansatz vor allem Musik zur Behandlung des Tinnitus. Eine gründliche Untersuchung und die Einleitung dieser Therapie erfolgen in unserer Praxis. Hier können Sie sich vorab darüber informieren: www.tinnitracks.com

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